Oliver Schmidt

…und es hat Zoom gemacht!

1000 Mal probiert, 1000 Mal ist nichts passiert. 1000 Mal hat’s nichts gebracht – jetzt hat es ZOOM gemacht.

Wir alle hatten in den letzten Monaten Erlebnisse, die uns Mut gemacht haben und uns gezeigt haben: So kann es gehen, digitales Coworking ist nicht nur ein bißchen okay und irgendwie möglich, sondern kann neue Horizonte öffnen. Ein paar alte und allzu feste Gewissheiten sind bei mir jedenfalls auf der Strecke geblieben, zum Glück.

1. Wir gegen das Virus

Wie sicher war ich mir, dass Teams effektiver zusammenarbeiten, je besser sich die Menschen untereinander kennen. Und dann kam Corona, die Bundesregierung rief die Challenge #WirVSVirus aus und Menschen, die sich bis heute nicht persönlich begegnet sind, stellten innerhalb von zwei Tagen Großes auf die Beine. Okay, ein Wochenende hat 48 Stunden, soviel hat nicht einmal die Standardarbeitswoche – und diese Stunden wurden genutzt. Zoom und Slack waren die Instrumente, ich durfte dem Team www.corona4kids.de beim Arbeiten zusehen. Freitag Abend ging es los, pünktlich zum Tatort am Sonntag Abend stand eine Erklärseite für Kinder und Eltern in 16 Sprachen, viele davon auch in einfacher Sprachversion. Heute wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, zurecht!

2. Es wirkt!

Vielleicht sind Organisationen der Sozialen Arbeit nicht immer die Avantgarde der digitalen Transformation, aber die Menschen dieser ganz unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind es gewohnt, mit reduzierter Planbarkeit zurechtzukommen, können sich schnell auf neue Situationen einstellen und auch der Slogan „Auf Sicht fahren“, der zurzeit gerne bemüht wird, ist hier eher selbstverständlich.
So war ich zwar hoch erfreut aber gar nicht so sehr überrascht, dass das Seminar „Wirkungsorientierung“, das ich gemeinsam mit Anne Jeglinski als Dozent der Paritätischen Akademie Berlin begleite, schnell und unkompliziert auf Online Unterricht umstellte. Im Hintergrund waren zwar viele Umbauarbeiten notwendig, aber die Teilnehmer*innen waren sich nach den ersten beiden Online Tagen einig: „Nicht nur besser als gedacht, sondern einfach super“.

3. Research2Market Challange

Mein absoluter Zoom Moment war, als während der #Research2MarketChallange die Moderatorin Katja Brunner sagte „Vielleicht ist es ja eine total bescheuerte Idee, aber lasst uns einfach mal alle den Ton anschalten und applaudieren“ – und aus 120 Wohnküchen, Büros und Heimarbeitsräumen Applaus und Bravo kam. Wahrscheinlich hat sie es einfach nicht mehr ausgehalten, dass beeindruckende Teams aus der Forschung ihre Anwendungsideen präsentierten, und am Ende mit Stille belohnt wurden. Bravo – so kann es gehen! Die beiden Learnings: Erstens, Zoom ist nur so öde, wie wir es machen. Wir können diesem Tool Leben und Seele einhauchen. Zweitens: Manchmal muss man es riskieren, sich mit einer total bescheuerten Idee herauszuwagen – sie könnte genial sein.

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